27. März 2021
Mit immer zahlreicher werdenden Rechenwolken, neudeutsch Cloud, wächst der Trend zu Anwendungsbausteinen, die Aufgaben ohne Abhängigkeiten zu anderen Komponenten eigenständig ausführen. Der dazugehörige Anglizismus lautet Microservice.
Die Idee von Diensten oder Agenten, die im Schwarm dynamisch miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, ist nicht neu. Allerdings haben Virtualisierung und Containerisierung die Bindung von Software an konkrete Maschinen aufgehoben und zugleich die Möglichkeit der Kommunikation über das Internet mit irgendwo dort erreichbarer Funktionalität das Thema neu befeuert.
Mit einem Mal ist das Netz die Maschine. Und Microservices klinken ihre Funktionen über das Hypertext Transfer Protocol, HTTP, dort ein. Was also liegt näher, als nach einem möglichst schlanken Weg zum 'Einklinken' zu suchen?
Die Java-Technologie mit ihren Servlet Containern und Enterprise Application Servern sieht da auf den ersten Blick recht schwergewichtig aus, so gar nicht 'Micro'. Erst bei näherem Hinsehen fällt verschämt das Modul jdk.httpserver
auf, dessen Inhalt schon seit rund 15 Jahren Teil der Java-Plattform ist.
Ich habe dieser Tage einen Mini-Server auf der Grundlage dieses Moduls gebaut und bin wild entschlossen, diesen Ansatz für eigene Dienste und Agenten weiterzuverfolgen. Klein ist das neue Groß.
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